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5.4 Finanzierung

5.4.1 Improvisation

Zunächst kann vieles improvisiert werden:
• Jeder wird im Besitz von Arbeitsmaterial sein, das er auch bei der Tätigkeit in WST verwenden kann.
• Das Gleiche gilt für Fahrzeuge und für kleinere Transporte, irgendwie wird man immer ein geeignetes Fahrzeug auftreiben können.
• Räumlichkeiten für Bürotätigkeit und für Ausbildung oder Training wird man auch im privaten Bereich bei Mitgliedern finden können.
• Ist der anfängliche Arbeitsaufwand nicht allzu hoch bei Mitgliedern, so müssen auch Entlohnungen nicht sofort zur Schicksalsfrage werden, vor allem bei jenen nicht, die ohnehin ein anderweitiges Einkommen beziehen.

5.4.2 Optionen und Widerstand der Rechten

Bei jeglicher Form von Finanzierung werden aber die Rechten mit allen ihren Leuten auf die Barrikaden steigen.
Rechts hat dem Gesamtvorhaben zwei große Widerstandslinien entgegen zu setzen:
• Der Zugriff auf Rechte, die nach Links gebracht werden.
• Der Zugriff auf Bar- und Sachmittel, ohne die WST seinen Amateurstatus nicht verlassen kann.
Scheitert Rechts beim Bemühen, das Abwandern von Rechten nach Links zu verhindern, die Anzeichen (Stand November 2010) sprechen gegen die Rechten, dann bleibt nur noch die letzte Verteidigungslinie, das Geld und die Sachmittel. Dazu kommen dann noch Wut und Frust der Grauen darüber, dass sie ihre erste Linie aufgeben mussten.
Gerade bei diesen beiden entscheidenden Punkten ist zu erwarten, dass Rechts Widerstand und Verweigerung gegen Links bis zum Exzess treiben wird, denn mit der Überwindung beider Linien stellt sich Rechts nur noch als offenes, wenig geschütztes Gebiet dar.
Denkbar sind nun folgende Möglichkeiten:
• Es könnte anfangs wie bei Rechts vorgegangen werden. Wer dort Auftragnehmer ist, von dem wird wie selbstverständlich erwartet, dass er alle Ausgaben seines Auftrages selbst aufbringt. Wer von hier aus zu mehr oder minder wichtigen Gesprächen mit grauen Verbindungsleuten nach Singapur fliegen muss, der zahlt auch für sein Flugticket. Die Amerikaner kommen prinzipiell für rein gar nichts auf.
• Ein anderer Ansatzpunkt besteht darin, dass auf Druck von Links Rechts die Sachmittel und Barmittel ausliefert, soweit sie für die Tätigkeit in WST erforderlich sind. Das klingt theoretisch gut, aber in der Praxis erlangt Rechts damit den Status von Mitbestimmung und Verhinderung. Werden von Mitgliedern bei WST Sachmittel benötigt, so sind sie zum Zeitpunkt der Anforderung mit Sicherheit für längere Zeit ausgeliehen oder kaputt. Bei Barmitteln wird Rechts jedes Mal ein lang dauerndes Klagegeschrei anstimmen, bei der beschränkten Wirksamkeit der Zivilkriegsmittel wird die Durchsetzung stets eine Zitterpartie mit ungewissem Ausgang.
• Dann gibt es noch die Möglichkeit eines Geldgebers, der allein die Ausgaben von WST trägt, ebenfalls nur in der Anfangszeit. Ein Rechter, den Links stark für sich verpflichtet hat oder der zu Links in Abhängigkeit gebracht worden ist.
Die Grauen werden aber gegen ihn Sturm laufen, die Aussicht ist zu verlockend, über das Nadelöhr „Geldgeber“ Einfluss auf WST zu nehmen. Er wird auch nicht ein reiner Linker sein, sondern höchsten im rechten Bereich stehen, er wird beiden Seiten dienen und so bleibt abzuwarten, welche Seite sich mit mehr Brutalität und mit größerer Rücksichtslosigkeit bei ihm durchsetzen kann. Wieder läuft es auf eine Zitterpartie hinaus.

5.4.3 Finanzamt und Sozialabgaben

Fließt in irgendeiner Form Geld, steht alsbald das Finanzamt vor der Tür, vor allem dann, wenn die Rechten darin das sagen haben und nun nach Möglichkeiten suchen, Einblick zu nehmen und die verfügbaren Geldmittel zu schmälern.

Bestehen Arbeitsverträge, so fallen Sozialabgaben an, ebenfalls ein trefflicher Grund für rechtslastige Behörden, in das Innere von WST zu gelangen.

5.4.4 Finanzierung und virtuelle Organisationen

Das ganze Problem „Finanzierung “ erhält eine gewisse Schwerelosigkeit, wenn virtuelle Organisationsformen zugrunde gelegt werden.

Es ist dies die Art und Weise, wie Rechts seine riesigen, illegalen Organisationen und Strukturen betreibt.

5.4.4.1 Merkmale virtueller Organisationen

• Rechts steht nirgendwo im Telefonbuch.

Die Organisationen der Grauen haben keinen offiziellen Standort, sie haben keine öffentlich bekannte Adresse. Einzige Ausnahme: die nach außen hermetisch abgeriegelten Stützpunkte der Amerikaner: Militärstandorte, Konsulate und Botschaften.

• Rechts ist immer ein legales Mäntelchen gehüllt.

Die Organisationen verbergen sich hinter „Trägern“, die einem unverfänglichen und vor allem legalen Zweck dienen. Beispiele für Trägerorganisationen sind:
o Einkaufszentren, wo man sich in Ruhe und unauffällig versammeln kann, meistens Privatgelände, ein Zugriff ist für die Polizei nur nach richterlicher Genehmigung möglich.
o Den größten Anteil der Träger bilden Privatwohnungen, die Aufgaben der Organisation werden über zahllose Privatwohnungen verteilt, räumlich ist somit eine starke Dezentralisierung gegeben.
o Vereine oder kirchliche Organisationen, die Leute treffen sich regelmäßig, wer ahnt schon, was sich in einem Sportverein wirklich abspielt und kirchliche Einrichtungen sind als Glaubensgemeinschaft besonders geschützt. Leider Gottes ist dort dann der Glaube das Allerletzte, was von Interesse ist.

• Rechts gibt es gar nicht, so lange alle in ihrem Versteck bleiben.

Auf Tarnung wird größter Wert gelegt, nichts soll auf die verborgenen Strukturen hinweisen, nach außen soll immer nur die Trägerorganisation sichtbar sein.

• Alles Schriftliche kann in den Händen von Links zu Beweismaterial werden.

Schriftliche Unterlagen dazu existieren nicht, nur in den Stützpunkten der Amerikaner ist Schriftliches zugelassen, das sichert den Kolonialherren einen immensen Wissensvorsprung vor ihren Helfern außerhalb der Stützpunkte. Umgekehrt: Sind die inländischen Rechten von den Amerikanern abgeschnitten, so ist niemand vorhanden, der den großen Überblick über Strukturen und Planungen hat.

• Niemals offene Kommunikation betreiben.

Die Kommunikation erfolgt durch Zeichensprache und wenn doch in verbaler Form, schriftlich oder mündlich, dann immer verschlüsselt. Die Mühen der Kommunikation und auch die damit verbundene Ungenauigkeit ist einer der großen Schwachpunkte bei Rechts, so unternimmt Grau auch wirklich alles, um die Verständigung bei Links zu unterbinden oder zu erschweren. Verbale Kommunikation bei Links stellt einen Vorteil dar, der Rechte regelmäßig zur Weißglut treibt.

• Über allem steht der Gehorsam bei Rechts.

Die weitgehende räumliche Dezentralisierung erfordert strikte Kommandolinien, Befehl und Gehorsam sind die wichtigsten Instrumente, um die Streuungen zusammen zu halten. So sind Rechte Untergebene angehalten, ihren Anführern immer die Wahrheit zu sagen und ihnen unter allen Umständen zu gehorchen. Es ist dies die wichtigste Aufgabe des Drohungs- und Pressionsapparats, der bei Rechts betrieben wird.

• Leistungen für Rechts werden niemals direkt entlohnt oder bezahlt.

Der Dreh- und Angelpunkt ist aber die Leistungserbringung durch die grauen Helfer der US Streitkräfte.

Und hierin liegt auch der geplante Ansatz für Links und ebenfalls die größte Schwäche für Links.
Die kaufmännischen Prinzipien rechter Auftraggeber beim Bezug von Lieferungen und Leistungen muss man verstanden haben:
o Ein rechter Auftraggeber bezahlt niemals direkt für eine Leistung.
o Eine Leistung, für Rechts erbracht, darf niemals offenbar werden, denn Rechts gibt es gar nicht.

Von rechten Untergebenen wird immer erwartet, dass sie Leistungen mit eigenen Sachmitteln erbringen und ihre Arbeitsleistung auch ohne Entlohnung abliefern, der Begriff der „Zwangsarbeit“ hat hier durchaus Berechtigung. Bei Verweigerung greift der graue Pressionsapparat. Gewalt ist unmodern geworden, man treibt Meuterer bei Rechts in die Isolierung, von Links Hintergrund weitaus mühsamer zu fassen als ein Hauen und Stechen. Gewalt und Drohung sind aber fast nie erforderlich, denn mit allen Mitteln moderner Propaganda und Psychologie werden Rechte motiviert, viele merken nicht einmal, dass sie ihr Leben zum Vorteil anderer einbringen und kaum noch Zeit für sich selbst haben.

In der Regel haben Leute, die für Rechts tätig werden, zwei Seiten. Die eine ist ihr normaler Beruf in einer unverfänglichen Umgebung. Die andere ist ihre Tätigkeit für Rechts, häufig als „Hobby “ getarnt, so sie denn überhaupt in der Öffentlichkeit sichtbar ist.
Am deutlichsten zu erkennen ist es bei den Vollzeitleuten bei Rechts. Ihre Tätigkeit für Grau erfordert eine Vollzeittätigkeit oder sie sind zum Beispiel unfreiwillig ganz für Rechts tätig, da Links Hintergrund sie verbannt und isoliert hat. Die Vollzeitleute haben nie Geld, aber auch nie Hunger. Es wird von anderen Rechten erwartet, diese Leute unter ihre Fittiche zu nehmen, ihnen eine Behausung zu geben und sie zu versorgen. Meist trifft es dabei Verwandte oder Freunde, nicht immer kann deren Begeisterung voraus gesetzt werden. Ein typisches Beispiel sind die Fahrer der Rechten, die Vollzeitarbeit leisten und die mit ihren eigenen Fahrzeugen als Kuriere oder als Rechte Polizei auf den Straßen unterwegs sind. Besonders gerne gesehen bei Rechts sind Polizeibeamte, die mit ihren Dienstfahrzeugen Drogen transportieren, immer in der Hoffnung, dass niemand auf die Idee kommt, ein Polizeifahrzeug zu kontrollieren.

Man muss das dahinter liegende Prinzip verstehen: Rechts bezahlt den grauen Leistungserbringer prinzipiell nicht, ob dieser hungert, seine Verwandten ausbeutet, einen ordentlichen Beruf nebenbei ausübt oder von der Sozialhilfe lebt, es ist dies allein das Problem des Zwangsarbeiters bei Rechts.

• Rechts sattelt auf den Leistungen anderer auf.

Wird ein getarnter Stützpunkt in einer bestimmten Gegend benötigt, so werden die Geschäftsführer einer Filialkette angesprochen und genötigt, dort völlig unverfänglich eine Niederlassung zu errichten. Sind die Geschäftsführer nicht einverstanden, beginnt der rechte Druck. Das Problem stellt sich aber meist nicht, da die Geschäftsführer nur deshalb ihre berufliche Stellung erlangten, weil sie Rechts blindlings folgen oder die grauen Kommandeure haben gegen einzelne Geschäftsführer etwas in der Hand, womit man sie erpressen kann.

Ein anderes Beispiel: Ein Marketingunternehmen gibt eine landesweite Telefonumfrage in Auftrag. Vorgeblich geht es darum, unverbindliche Termine für Verkaufsberater eines bestimmten Produkts zu vereinbaren, hier sind es Betten. Der Umfragetext ist aber so formuliert, dass verdeckt die Frage dahinter steht, wer von den angerufenen Rechten durch Links heftig unter Druck genommen wird. So ist der Standardtext von den Anrufern auch penibel einzuhalten. Es ist dann nur noch sicher zu stellen, dass der Personenkreis, bei dem man linken Druck vermutet, auch tatsächlich angerufen wird, das kann bei der maschinellen Auswahl der Telefonnummern gesteuert werden.

• Rechts bewegt Geld immer getarnt.

Sind irgendwie Geldmittel erforderlich, dann gibt es ein Problem: Viele Leute werden neugierig, Sicherheitsbehörden, Finanzämter oder auch die Banken selbst, über die Geldtransaktionen laufen. Also haben Geldbewegungen immer einen legalen Hintergrund, rechte Strukturen sind niemals direkte Geldempfänger. Eine Möglichkeit dabei ist die Überbezahlung. Eine Leistung, der Bezug von Waren oder Beratungen werden zu mehrfach höheren Preisen entgolten, unüblich, aber nicht illegal und schwierig nachzuweisen. Gleichgültig wie auch immer, niemand muss dabei ein Wort darüber verlieren, dass im Hintergrund eine rechte Organisation der Nutznießer ist.

5.4.4.2 Übernahme virtueller Organisationen durch Links

Für die Sicherheitsbehörden bei Links boten sich nun schlagende Argumente, im Rahmen des Gesamtvorhabens die Formen dieser virtuellen Organisationen zu übernehmen.

• Sie sind den Rechten bekannt und vertraut, es geht in der Folge nur noch darum, für welche Ziele und in welchem Stile sie im Gesamtvorhaben betrieben werden sollen.
• Weiters gilt das Äquivalenzprinzip. Es kommen bei Links Organisationsformen zur Anwendung, die von Rechts über Jahrzehnte hinweg aufgebaut und verbessert wurden und dort Standard geworden sind.

Zunächst ein grober Überblick zur Anwendung virtueller Organisationen bei Links und bei Rechts:

Punkt

Rechts

Links

Standort

Nach Bedarf, Tarnung vorrangig

Nach Bedarf

Träger

Organisationen mit vielen Außenkontakten

Beliebige Organisationen

Dezentralisierung

Ausgeprägt

Ausgeprägt

Tarnung

Leitprinzip

Unnötig

Schriftliche Unterlagen

Verboten

Internet und EMail

Kommunikation

Zeichensprache oder verschlüsselt

Mündlich und unverschlüsselt

Kommandolinien

Strikte Einhaltung

Strikte Einhaltung

Leistungserbringung

Unentgeltlich

Zunächst unentgeltlich

Zwangsarbeit

Üblich

Anfangs immer


5.4.4.3 Virtuelle Organisationen: Unterschiede zwischen Links und Rechts

Es treten doch einige Unterschiede auf:

• Tarnung und Verstecken muss Links nicht bekümmern, es wird nichts Kriminelles getan und vor der inländischen Sicherheit muss man auch nicht davon laufen. Zusätzlich ist anzumerken, dass bei den heutigen elektronischen Aufklärungsmöglichkeiten das Tarnen und Verbergen kaum mehr möglich ist, schon gar nicht in Massenbewegungen, wie sie bei WST, UST und PAR geplant sind.
Auch dieses Denkmuster muss verstanden werden: Es geht nicht mehr um ein ohnehin aussichtsloses Verstecken von Informationen und Vorgängen, sondern darum, dass Links Hintergrund mögliche Gegenmaßnahmen der Rechten aufgrund ihrer umfassenden Aufklärungsergebnisse abfängt und verhindert.

• Eine zentrale Rolle im wahrsten Sinne des Wortes werden Internet und damit verbundene Dienste wie Email spielen.
Für alle Teilorganisationen von WST (und auch für UST und PAR) wird die Kommunikation über Internet die zentrale Schnittstelle, damit sollen die räumlichen Trennungen und die breit angelegten, flachen Hierarchien zusammengehalten werden. Texte im Internet bieten auch den Vorteil, dass über Vieles anfänglich nicht geredet, aber schon geschrieben werden kann.
Die Verfügungsgewalt über die Internetportale von WST, UST und PAR stellen somit einen zentralen Machtfaktor im Gesamtvorhaben dar.

• Den größten Vorteil wird die offene, unverschlüsselte Kommunikation bieten. Das kann durchaus so laufen, dass Worte wie „Rechts“ oder „Grau“ nie auftauchen. Angelegenheiten der Rechten bleiben einfach außen vor, aber innerhalb von Links und über linke Angelegenheiten soll offen gesprochen werden.
Die Sache wird dann schwieriger, wenn sich Truppen bei Links Vordergrund mit Angriffen der Rechten auseinander setzen müssen.
Es ist auch dann strikt darauf zu achten, dass nicht über diesen Weg Schweigen und Verschlüsseln wieder Einzug halten, schon gar nicht bei Links Vordergrund.

• Es bleiben Leistungserbringung und Zwangsarbeit, es kann verbal beschönigt und abgerundet werden, die Tätigkeit für WST, vor allem zum Anfang, bleibt aber eine Erbringung unter Anweisung und unter Druckausübung im Falle einer Nichterfüllung.

5.4.4.4 Verwendung virtueller Organisationen bei Links

Das Dilemma liegt darin, dass bis zur Hauptlinie „Umbau“ diktatorischen Formen des rechten Zwangsstaats fortgesetzt werden müssen, wenn auch unter Führung von Links und unter Wahrung von Recht und Ordnung.

Einem autoritären Glaubenssystem wie dem der Rechten, von einer fremden Großmacht gestützt, kann man nicht mit guten Argumenten oder mit Einlenken beikommen. Eine Entfernung des rechten Systems ist aber erforderlich, es versinkt immer tiefer in die Kriminalität und die Berge aus ungelösten Problemen türmen sich stetig höher im Land.

Die Rechten sind auf Glauben programmiert. Das indirekte Kolonialsystem der Amerikaner ist über den Alltag hinaus eine Lebensgemeinschaft von Gläubigen geworden. Diese können dabei erstaunlich leicht mit der paradoxen Situation umgehen, dass sie einer Herrschaft dienen, von der sie geschunden werden, der sie ohne Bezahlung Frondienste leisten müssen und die gleichzeitig fast allen ihrer Anhänger nur Schaum, Rauch und Gaukeleien bietet.
Es wird eine Art Lottospiel von den rechten Kommandeuren betrieben. Es wird den Rechten weis gemacht, dass jedermann reich und mächtig werden kann, so er sich nur bedingungslos den Anordnungen von Rechts unterwirft und Skrupellosigkeit immer vor Gewissen stellt.
Es drängt sich dabei der Eindruck auf, dass es Bevölkerungen leichter zu fallen scheint, den Gauklern zu folgen als sich Realitäten und Verantwortung zu stellen.

Dieser Glaubensgemeinschaft soll nun der Glaube an Rechts genommen werden, nicht nur das, sie soll auch für die Truppen bei Links tätig werden und sich so den Linken unterwerfen. Die Amerikaner haben die ersten Generationen im grauen System mit Gewalt und Terror bezwungen, erlaubt war jedes Mittel, es durfte nur keine Zeugen und keine Presse dabei geben. Die Berechtigung wurde stets aus den Verbrechen der Nationalsozialisten abgeleitet, dafür sollte die Bevölkerung als Ganzes büßen. Die nachfolgenden Generationen wurden bereits im System der Rechten erzogen, die Mischung aus Angst, rechter Propaganda, Glauben und Gehorsam ist somit die einzig bekannte und allgemeine Lebensform geworden. Das Verlassen einer bekannten Lebensform, der Vorstoß zu neuen und noch unbekannten Ufern ist immer mit großer Angst besetzt, vor allem, wenn es das erste Mal unternommen wird.

Angehörige dieser Glaubensgemeinschaft sollen nun für Links tätig werden und Links gehorchen. Bei zwei Gruppen ist mit großen Schwierigkeiten zu rechnen:
• Die Ängstlichen, die klammern und erstarren werden.
• Die Überzeugten und die Fanatiker, die schlichtweg lieber untergehen als Links Folge zu leisten. Die Zahl dieser Leute darf nicht unterschätzt werden.
Die belastbaren Standhaften bei Rechts aber wird Links letztendlich nicht zur Mitarbeit zwingen können. Es stellt sich als Nächstes die Frage, wie mit diesen Leuten dann von Links aus verfahren wird? Es ist zu erwarten, dass Links Hintergrund ihre Ausreise, das Verlassen des Landes, durchsetzen wird.

Da Links beim Drehen der breiten Bevölkerung, der schweigenden Mehrheit, auf Gewaltmischungen so weit wie nur möglich verzichten will, ist nach Mittel und Wegen zu suchen, die Leute auf eine andere Art nach Links zu bringen.

• Eine große Rolle spielen dennoch Zahnschmerzen, Grenzbelastungen und Zersetzungen.
Die Betroffenen müssen dabei vor allem die wichtige Botschaft verstehen, dass ihnen von rechter Seite nichts und niemand zu helfen vermag. Viele der Vorgänge ziehen sich auch deshalb so in die Länge, weil Rechte im Irrglauben verharren, dass ihnen die Amerikaner zu Hilfe eilen. Wer sich aber im Fadenkreuz von Links Hintergrund befindet, der wird einfach aufgegeben und nicht gerettet. Die rechte Seite achtet höchstens noch darauf, dass Betroffene nicht zu schnell und nicht zu viel in der Öffentlichkeit gegenüber Links nachgeben, ansonsten bleibt man untätig.
Besonders schwierig wird die Lage Betroffener, wenn ihre Anführer bei Rechts sich schon vor Links gebeugt haben und Anweisungen weitergeben, die von Links stammen. Für die rechte Seite eine ungute Lage, denn warnt sie einen Betroffenen, so muss Rechts damit zugeben, dass rechte Anführer gegenüber Links weich geworden sind und in versteckter Form die Kommandos von Links ausführen.
Es ist auch zu beobachten, dass Schmerzempfänger doch den Linkscharakter rechter Anweisungen erkennen und sich anschließend offen gegen ihren Anführer stellen. Für Links ist das eine günstige Situation, da die Leute sich damit nach allen Seiten isolieren.
• Belohnungen in allen möglichen Formen, nur nicht in Bargeld, zur Verstärkung des Drehens können ein Ansatzpunkt sein. Das gilt auch für die ersten Wellen der Rechten, die bei WST eintreten sollen.
• Ein anderer Ansatz liegt darin, dass Links die alltäglichen Lebensbedingungen der rechten Lebensgemeinschaften stetig verschlechtert, immer mit den Mitteln eines Zivilkrieges und so lange, bis das wankende Verhältnis von Kosten zu Nutzen den rechten Gläubigen Anlass zu heftigem Nachdenken gibt.
Dabei wird Rechts mit den Vorwürfen der Ausgrenzung und der Verfolgung flugs zur Hand sein, es darf aber nicht vergessen werden, dass ein Wegbringen von Rechts immer auch gleichzeitig ein Entfernen aus einem kriminellen, ungesetzlichen Umfeld ist.
• Der nächste Punkt ist die Orientierungslosigkeit der Leute, die sich bemerkbar machen wird, wenn die rechten Strukturen zerschlagen und ihre Kommandeure vertrieben sind. Es entsteht dann eine Art Machtvakuum, die Leute beginnen, nach neuen Ankerplätzen zu suchen und die kann Links dann anbieten, so auch durch ein Eintreten in die Organisation WST.
• Den Ängstlichen kann man die Angst nehmen, man kann sie aber zumindest verkleinern. Viel kann damit gewonnen werden, wenn man Betroffene davon überzeugt, dass Graue ihnen gegenüber Terror, Gewalt oder Drohungen nicht mehr durchsetzen können.

Verwendet die linke Seite virtuelle Organisationen, dann ist ein Unterschied zu Rechts zu beachten.

Die Amerikaner haben das rechte System und seine Organisationen mit Gewalt, diese zunächst ausgeübt und später angedroht, zum Laufen gebracht. Gegenwärtig, Links nimmt stetig an Stärke zu, wird bei einem Ausbruch aus rechten Marschkolonnen Isolation zum Einsatz gebracht, ebenfalls entweder ausgeübt oder angedroht. Der Kern rechter Drohungen aber ist immer der unbedingte Wille zu einer völligen Vernichtung im Verweigerungsfall und das spüren die Leute ganz genau.

Links Hintergrund betrachtet seine Kampfmittel, auch Grenzbelastungen und Zersetzungen, als eine nüchterne Polizeimaßnahme, die Angemessenheit spielt dabei eine große Rolle. Also wird Links nicht bis zum Letzten gehen, betroffene Rechte wissen, dass sie eine unangenehme und schmerzhafte Zeit durchleben, es kann durchaus lange dauern, aber letztendlich wird Links wieder von ihnen ablassen müssen. Und auch darum wissen die Leute ganz genau.

Es läuft auf den bekannten Unterschied zwischen Militär und Polizei hinaus: für die Militärs gehören Vernichtung und Zerstörung zum Tagesgeschäft, für die Polizei aber die Anwendung von Druckmaßnahmen ohne Vernichtung und Zerstörung.

Es stellt sich somit die Frage, ob Vorgehen und Druck der Sicherheitsbehörden nach Polizeischema ausreichen werden, virtuelle Organisationen zu bilden und zu betreiben. Dieser Organisationstyp ist eigentlich ein Geschöpf der Militärs. Die Frage enger gefasst: Lassen sich virtuelle Organisationen durchsetzen, wenn der Wille zur Vernichtung oder ihre Androhung gegenüber zwangsweise rekrutierten Mitgliedern fehlt?

Vernichtung ist hier wieder im Sinne eines Zivilkriegs gemeint, sie kann zum Beispiel daraus bestehen, dass ein rechter Meuterer gegen seinen Willen unter Betreuung oder Sachwaltung gestellt wird. Es wird ihm so die Verfügung über seine sozialen und wirtschaftlichen Grundlagen entzogen wird. Rechts geht mit solchen Dingen skrupellos um.

5.5 Ausbildung und Training

Zunächst wird beschrieben, wer von Ausbildung und Training betroffen sein wird.

5.5.1 Zielgruppen und Ausbildungsgründe

5.5.1.1 Bevölkerung

Das gesamte Drehen der Bevölkerung, weg von den passiven, rechten Denk- und Verhaltensmustern und hin zu einer aktiven Teilnahme am Staatsgebilde muss vermittelt, gelernt und geübt werden.
Die Lösung der Aufgabe ist ein Medienproblem, es geht um Lerninhalte, die einer gesamten Bevölkerung vermittelt werden müssen.

5.5.1.2 Mitglieder

Mitglieder müssen soweit ausgebildet und trainiert werden, dass sie in den geplanten Organisationen sich bewegen und tätig werden können.

5.5.1.3 Leitung

Ähnlich den Mitgliedern sind sie auf ihre Aufgaben in der Leitungsebenen vorzubereiten.

5.5.1.4 Stäbe

Bei WST werden diese „Fachabteilungen“ untergebracht. Aus der Art des Gesamtvorhabens werden sich Aufgabenstellungen ergeben, die noch nicht in Lehrbüchern stehen und mit denen Stabsangehörige vertraut gemacht werden müssen.

5.5.1.5 Mitglieder von WSM

WSM als Stabsabteilung von WST. Die Anwendung der Regeln des Zivilkriegs bei den Organisationsübernahmen ist das Hauptthema.
• Zunächst sind erst einmal Verfahren zu entwickeln und zu dokumentieren, mit denen Links Vordergrund an den Organisationsübernahmen beteiligt werden kann.
• Es ist dann eine Wanderung auf schmalen Graten zwischen Gewaltlosigkeit und Wirksamkeit, zwischen Hartnäckigkeit und lang dauerndem Widerstand und zwischen Erfolglosigkeit und stetem Neuansetzen.
• Bei dieser Art des Krieges sind wieder Mut, Ausdauer, klarer Kopf und zähe Entschlossenheit gefragt, das Aufrollen der rechten Strukturen in den Organisationen wird in der Regel ein Kampf zwischen Persönlichkeiten werden.

5.5.1.6 Kontakt mit der Bevölkerung

Alle Mitglieder dieser Stabsstelle, die in der nächsten Hauptlinie „Bevölkerung“ an der Informationspolitik zum Drehen der Bevölkerung nach Links beteiligt sein werden.

5.5.1.7 Helfer

Alle die Personen, die zeitweilig oder für bestimmte Aufgaben in den Organisationen bei Links tätig werden. Sie müssen die Ziele der Organisationen und ihre Strukturen verstehen.

5.5.1.8 Interessenten

Je besser sich Interessenten im Vorweg über die Organisationen informieren können, desto klarer sind die Vorstellungen, wenn sie dann mit Mitgliedern in Verbindung treten.

5.5.2 Inhalte von Ausbildung und Training

5.5.2.1 Grundlegende Denkmuster

Wer an diesem Gesamtvorhaben beteiligt sein wird, der muss sich mit einigen, zunächst radikal erscheinenden Denkformen auseinander setzen müssen, die mit dem gewaltigen Umfang des Gesamtvorhabens im Zusammenhang stehen.

5.5.2.1.1 Land und Staat als Operationsinhalt

Ganz zu Beginn, und das mag das Schwierigste werden, ist allen Beteiligten ein bestimmtes Denkmuster zu vermitteln: Dass ein Staatsgebilde, und vor allem ein von Rechten beherrschtes Staatsgebilde, keine gottgewollte Unumstößlichkeit ist und dass niemand ewige Verdammnis auf sich zieht, wenn er in irgendeiner Form beginnt, die Fundamente eines Landes zu verändern.
Es ist genau das Gegenteil von dem, was die Rechten anstreben. Zur Sicherung ihrer Macht (das meiste ist der katholischen Kirchengeschichte abgeschaut) machen sie Autorität und Unterdrückung sakrosankt, es darf über die Grundlagen ihrer Macht nicht gesprochen werden. Hierarchien und Autoritäten bei Rechts hat sich jedermann bedingungslos zu unterwerfen.
Beteiligte bei Links aber sollen den Umgang mit Macht und Machtstrukturen, auch die Bekämpfung rechter, feindlicher Strukturen als selbstverständlich empfinden und betrachten, Macht und er Umgang mit ihr ist nur eine von vielen Variablen im Gesamtvorhaben.
Erst wenn dieses Umdenken gelungen ist, kann verstanden werden, dass die Umbildung eines Staates eine umfangreiche, ansonsten aber wenig aufregende Tätigkeit ist.

5.5.2.1.2 Respektlosigkeit

Dazu kommt noch, dass später in den Planungsstäben von WST und vor allem von PAR über alles und jedes gesprochen werden muss, es wird erforderlich sein, auch die heiligsten Kühe auf den Prüfstand zu stellen.
Eigentum, Besitz, Verteilung von Einkommen, Verfügung über Grund und Boden, politische Veränderung oder gar Auflösung von Bundesländern, eine Neudefinition von Lehrerrollen nach finnischem Vorbild, Vereinheitlichung der Ländergesetze, soweit sie noch notwendig sind.
Die heutigen Einstellungen der Bevölkerung und ihrer politischen Vertreter stammen allesamt aus diktatorischen und autoritären Epochen des Landes. Die Alliierten haben nach 1945 jegliche Diskussionen darüber im Keim erstickt, das Einziehen von rechten, feudalen Strukturen war ihnen wichtiger und dabei konnte man das autoritäre Denken jenseits aller Willensbildung der Bevölkerung wunderbar brauchen. Bei Rechts, auch gut in den USA bei den Republikanern zu beobachten, werden Diskussionen über die autoritären Grundlagen des rechten Daseins stets mit den Vokabeln „Sozialismus“, „Sozialneid“ oder „Kommunismus“ abgewürgt, zumindest wird es versucht oder lautstark verkündet.
Beim Auflösen der Reformstaus als Beispiel sind zum größten Teil Machtfragen abzuhandeln, die Machtinhaber werden ihre wie auch immer erworbenen Besitzstände erbittert verteidigen.
Wer hier bei WST und PAR an diesen Planungen und Programmen teilnimmt, der muss unbedingt Verständnis haben für zwei Dinge.

• Bei WST und PAR geht es nicht um die Wahrung von Besitzständen, sondern um das Lösen von Problemen, die immer dringlicher werden. Instrumente zur Lösung sind brauchbar, wenn sie ein Problem mindern oder beseitigen, damit verbundene Verschiebungen in Machtstrukturen und das Schlachten heiliger Kühe sind dabei als Routinevorgänge zu betrachten.
• Das Gegengewicht zum radikalen Denken bei Problemlösungen bildet die Behutsamkeit der Umsetzung, es dürfen dabei niemals Destabilisierung, Chaos, Aufruhr oder Gewalttätigkeit entstehen.
Es geht um Mittel wie zeitliche Streckung, Langsamkeit, Aufteilen in Abschnitte, versuchsweise und befristete Einführungen, Information und Aufklärung, Abfangen und Mildern der Veränderungsfolgen bei Betroffenen.

5.5.2.1.3 Durchsetzung

Geplant und versprochen wird in der Politik vieles, die Königsdisziplin aber besteht in der Durchsetzung. Es soll das eigentliche Erfolgsfeld für Links Vordergrund werden, dass im Zusammenspiel mit Links Hintergrund auch all die Punkte durchgesetzt werden, die gegenwärtig in der Schwebe verharren, da sich niemand findet, der genügend Macht zu ihrer Durchsetzung hat.

Auch hier muss ein völlig neues Denkmuster zur Anwendung kommen. In der bestehenden politischen Landschaft beginnt jedes Vorhaben mit der Frage, ob es überhaupt durchsetzbar ist, erst anschließend wird über Notwendigkeiten, über Kosten und Nutzen oder über Auswirkungen geredet. Niemand in den Politikfeldern der Rechten will sein Schicksal mit einem Vorhaben verbinden, dass gegen knappe Mehrheiten, starre Machtblöcke und gegen übergeordnete Interessen der rechten Kommandoebenen undurchsetzbar ist. Also wird das Machbare in Angriff genommen, zumeist mit einem nur mikroskopisch kleinen gemeinsamen Nenner versehen. Es ist dann die Stunde der Medientalente, denen es gelingt, in der Sache winzige Dinge als große Erfolge zu verkaufen.
Links Vordergrund ist gezwungen, an Durchsetzung und Umsetzung anders heran zu gehen. Der Berg an ungelösten Problemen, er wird unter Rechts stetig größer und niemals kleiner, zwingt zu sachlichen Lösungen, völlig unabhängig von der Durchsetzung. Die muss als selbstverständlich voraus gesetzt werden, es geht fast ausschließlich um wirksame und nachhaltige Lösungsansätze, um sinnvolle Reihenfolgen, um behutsame Umsetzungen und um das Abschätzen von Auswirkungen bei Betroffenen. Anders gesagt: Es geht nicht um die Frage der Durchsetzung, sondern um Ausführung und Folgen eines Vorhabens. Es ist also sicher zu stellen, dass notwendige, dringende Vorhaben keinesfalls in der Durchsetzung stecken bleiben. Einige Vorhaben werden in der Bevölkerung Opfer kosten, ganze Berufsgruppen können betroffen sein. Dann darf es nicht um die Frage gehen, wen man schonen will, sondern wie die Folgen für Betroffene erträglich gemacht werden.

Die entscheidenden Rollen kommen dem eigentlichen Auftraggeber des Gesamtvorhabens zu, den Sicherheitsbehörden bei Links Hintergrund. Sie werden die Durchsetzung auch gegen den heftigsten Widerstand Betroffener ermöglichen und gleichzeitig stellen sie sicher, dass der Betrieb des Landes einigermaßen reibungslos weiter läuft, ohne Bürgerkrieg und ohne Aufruhr oder Aufstand.
Die Quadratur des Kreises besteht in der energischen Durchsetzung gegen viele Betroffene und gleichzeitig in der Behutsamkeit des Vorgehens, verbunden mit dem Abfangen grober Auswirkungen. Links Hintergrund wird dabei vieles übernehmen, was zur Zeit (Dezember 2010) bei der Beseitigung der rechten Strukturen zum Einsatz kommt, Dinge wie langsames Vorgehen, Verwendung von Distanzwaffen, strikte Einhaltung des Zivilkriegsrahmens, lautloser und unauffälliger Einsatz der Kampfmittel oder das Freihalten von Optionen für Betroffene.

Wer am Gesamtvorhaben teilnimmt, auch bei Links Vordergrund, muss diese Dinge verinnerlicht haben, sonst versteht er die gesamte Kriegsführung nicht und kann in Konflikt mit Links Hintergrund geraten.

5.5.2.2 Inhalte nach Zielgruppen

5.5.2.2.1 Bevölkerung

Das Drehen der Bevölkerung wird in Abschnitten erfolgen. Wegen des Massencharakters wird es auf Formen der Informationspolitik hinaus laufen, Internet wird dabei nur eines der Medien sein.

5.5.2.2.2 Mitglieder

Von Gene Sharp wurde eine Art Standardpaket entwickelt, welches allen aktiven Teilnehmern zugänglich gemacht werden soll.

• Eng damit verbunden sind Angst und Furcht, zunächst vor der Autorität der Rechten und dann vor ihren Drohungen, Gewalt und Vernichtung betreffend.
Die Ausbildungsziele sollen einerseits Angst und Furcht auflösen, vor allem wenn sie unberechtigt sind und von Rechts nur durch Rauch und Staub geschaffen worden sind. Andererseits sollen Angst und Furcht beherrschbare Variable werden, man soll mit ihnen leben können, sie akzeptieren und sie nicht als Vorbote des eigenen Untergangs betrachten. Vor allem sind Angst und Furcht nichts Unanständiges, niemand ist ein Feigling, der mit seinen Ängsten umgehen kann und sie als zum Geschäft zugehörig betrachtet.

Aufbau und Ziele der Organisationen bei Links. Es wird von der Qualität der Handbücher abhängen, in denen die Organisationen beschrieben sind und nach denen bei Ausbildung und Training vorgegangen werden kann.

Planung, Operationen und das Gesamtvorhaben. Wo ist ein einzelnes Mitglied eingebettet, wo wird gerade gekämpft, was ist in der nächsten Zeit zu erwarten, was sind die großen Ziele?

• Der Stil der Leitungsebenen in den Organisationen, die Besonderheiten, die Rechte und Pflichten zwischen Mitgliedern und Leitungsangehörigen, die Abgrenzung zu den Leitungsgepflogenheiten bei Rechts.

• Ein großes Thema sind die Verseuchungen, negative Verhaltensweisen, die Ziele der Organisationen bei Links beeinträchtigen können.
Von niemandem wird erwartet, dass er als Mitglied ein besserer Mensch wird, wer vorher streitlustig war, wird es auch danach sein.
Es sind aber die Arten der Verseuchungen und ihre Auswirkungen den Mitgliedern zur Kenntnis zu bringen, wie man sich beim Auftreten der Seuchen verhalten kann und wie man dem Schaden aus dem Weg geht.
Verseuchungen können von außen in die Organisationen hinein getragen werden, die Gebilde entstehen und wachsen in einem feindlichen, rechten Umfeld.
Es sind Spielregeln zu vermitteln, nach denen in den Organisationen bei Links mit den Verseuchungen umgegangen wird.
Als Beispiele für Verseuchungen:
o Gewalt und Gewalttätigkeit als eklatante Verstöße gegen Regeln des Zivilkriegs.
o Streit, Hader und Zwistigkeiten, meist aus persönlichen Gründen und ohne sachliche Grundlagen.
o Elitäres Denken von Organisationsmitgliedern, dass der geplanten Offenheit und Öffentlichkeit der Organisationen völlig zuwider läuft.
o Provozierendes und herabsetzendes Verhalten rechter Angriffstruppen gegenüber Mitgliedern der Organisationen, ein Vorgehen, das bei Grauen mit Hingabe betrieben wird. Die daraus resultierenden, inneren Verletzungen sind keinesfalls zu unterschätzen und es muss gelernt werden, mit ihnen fertig zu werden.
o Und dann die Maulwürfe, Mitglieder, die sich von Rechts noch nicht gelöst haben, heimlich mit der rechten Seite noch sympathisieren oder ihr noch hörig sind. Sie vermitteln den Eindruck von der Löchrigkeit der Organisationen, sie schaffen Misstrauen, mit wem soll man noch reden, wenn Alles nach außen getragen wird und auf wen kann man sich verlassen, wenn die Gegenseite schon im Vorweg von geplanten Operationen erfährt.

5.5.2.2.3 Leitung

Die Besonderheiten sind wegen ihres Umfangs im Abschnitt „Leitung“ beschrieben.
Der Leitungsstil soll sachbezogen sein, Konflikte werden keinesfalls ausgeschlossen, sie werden unter Druck und Anspannung reichlich auftreten, jedoch gibt es festgelegte Wege zur Auflösung.
Der größte Teil von Ausbildung und Training wird sich um Konfliktlösungen und um Motivation drehen.

5.5.2.2.4 Stäbe

Es wird auch hier von Dokumentation und Handbüchern abhängen, ob und mit welcher Geschwindigkeit neue Mitglieder in die jeweilige Fachmaterie eingeschult werden können.

5.5.2.2.5 Mitglieder von WSM: Organisationsübernahmen

Das rechte System beruht ebenfalls auf Strukturen und Organisationen. Die Rechten unter der Anleitung der US Streitkräfte haben das Kunststück fertig gebracht, buchstäblich jede Organisationsform, Kirche, Schulen, Vereine, Behörden, Unternehmen oder Krankenhäuser für ihre Zwecke einzuspannen. Bei den Übernahmen durch Links, bei den geplanten Organisationsübernahmen, ist heftigster Widerstand zu erwarten, es geht letztendlich um die Demontage der materiellen Grundlagen der Rechten.

Es werden mehrere Schwerpunkte in Ausbildung und Training auftreten:
• Bedeutung und Charakter der Organisationsübernahmen, ihre Langfristigkeit und die zu erwartende Verbitterung der bei Rechts Betroffenen.
• Anwendung der von Gene Sharp beschriebenen Kampfmittel für die geplanten Organisationsübernahmen.
• Bei den Organisationsübernahmen werden alle Formen der Aufklärung eine große Rolle spielen. Bemerken die Rechten das Anlaufen einer Übernahme, werden zunächst nach außen alle Schotten dicht gemacht, man will Links vor den Zinnen halten.
• Auf das Befinden der Angreifer bei Links muss eingegangen werden:
• Umgang mit Enttäuschungen und Hoffnungslosigkeit, wenn die rechten Burgen hartnäckigen Widerstand leisten.
• Verzicht auf Gewalt, auch dann, wenn die Wut auf die rechten Verteidiger ins Unermessliche gestiegen ist.
• Innere Verletzungen, wie entstehen sie, welche Folgen zeigen sie, wie ist damit umzugehen und wie lange dauern Heilungsprozesse?

5.5.2.2.6 Kontakt mit der Bevölkerung

Es ist zu erwarten, dass dies zahlenmäßig die größte Truppe bei WST wird. Das Drehen von Rechts nach Links wird sich als eine Abfolge von Informationskampagnen darstellen.

• Die Mitglieder dieser Stabsstellen sind mit den Möglichkeiten von Werbung, Medien und Nachrichtenverbreitung vertraut zu machen.
• Sie werden die Informationsblöcke vorbereiten, die dann durch den Druck von Links Hintergrund in allen Medien verbreitet werden.
• Da die Zielgruppen die gesamte Bevölkerung umfassen, wird die Wissensvermittlung auf elektronischem Wege eine bedeutsame Rolle spielen. Ebenso eine kostengünstige, personenunabhängige Vermittlung über Internet, Videos, eigentlich über alle Medien, die auf PC wiedergegeben werden können.
• Hierher gehören auch die Kontaktaufnahmen mit der Bevölkerung, Verbreitung von Informationen durch Gespräche und Straßenkontakte, die Einholung von Meinungen und Anregungen.

5.5.2.2.7 Helfer

Am einfachsten: den Ausbildungsblock für Mitglieder in Kurzform oder in der gleichen Länge.

5.5.2.2.8 Interessenten

Am meisten helfen den Interessenten graphisch gut aufbereitete Übersichtsdokumentationen.

5.5.2.3 Inhalte und Ausbildungsverfahren

5.5.2.3.1 Wissensmanagement

Es muss eine gewaltige Stoffmenge an einen riesigen Personenkreis vermittelt werden.
Es drängt dabei alles nach jeder nur denkmöglichen Automatisierung in elektronischer Form und es geht um Lerntechniken, mit denen das Drehen einer Bevölkerung im großen Stil vermittelt werden kann.

5.5.2.3.2 Ausrüstung

Eine Sache, die nicht zu unterschätzen ist. Es wird in der Hauptlinie „Bevölkerung“ auf eigene Rechenzentren hinaus laufen, die zu erwartenden Datenmengen werden jeden kommerziellen Anbieter überfordern.
Der Umfang der Lehr- und Lernmittel für Tausende von Mitgliedern wird ebenfalls kräftig zu Buche schlagen. Die Dokumentation über das Vorgehen von „Otpor“ in Ex-Jugoslawien gibt einen Einblick in den zu erwartenden Lehr- und Lernaufwand.

5.5.2.3.3 Infrastruktur und Stützpunkte

Es zeichnen sich zunächst zwei Anforderungen ab:
• Räumlichkeiten und Plätze im Freien für Ausbildung und Training.
• Transportmöglichkeiten zu den jeweiligen Ausbildungs- und Trainingsplätzen.

5.6 Leitung: Führung als (An)Leitungsaufgabe

5.6.1 Definition der Leitung im Gesamtvorhaben

Im hierarchischen Denken der Rechten wird Leitung gerne mit Mythos ausgekleidet, hier wird es anders gesehen.

• Im Gesamtvorhaben werden Leitungsleute Personen sein, die besondere Aufgabenbereiche wahrnehmen.
• Das Geschlecht darf keine Rolle spielen, es geht nicht um die Frage, ob männlich oder weiblich, sondern nur um Eignung, Erfahrung und um Interesse bei der Bewältigung des Aufgabenkreises.
• Von niemandem wird verlangt, dass er oder sie charismatisch wirken oder überragende Eigenschaften aufweisen.
• Ähnlich wie bei Bevölkerung und Regierung sind Leitungspersonen als Auftragnehmer anzusehen, die sachliche Belange, eigene Ziele und Interessen ihrer Mitarbeiter aufnehmen, verbinden und voran bringen.

5.6.2 Aufgaben der Leitung

5.6.2.1 Durchsetzung, Streit und Machtkämpfe

Der wundeste Punkt aller Leitungsmodelle. Es wird immer eine gewisse Harmonie der Beteiligten vorausgesetzt, in der Praxis fehlt sie immer, aus sachlichen und aus persönlichen Gründen. Die Misshandlungen sind dann gegenseitig, nur mit unterschiedlichen Waffen. Die Anführer verwenden offenen Druck, die Geführten leisten heimlich Widerstand.

Mögliche Formen der Auseinandersetzungen:
• Machtkämpfe aus sachlichen oder persönlichen Motiven.
• Gegenseitige persönliche Abneigungen, durch nichts mehr zu reparieren.
• Ungeschicklichkeit im Umgang mit anderen, man meint es gut und spürt nicht, dass stapelweise Porzellan zu Bruch geht.
• Anführer oder Geführte fühlen sich ungerecht behandelt, meistens ist das bei beiden Parteien der Fall.
• Gegenseitig fügt man sich Verletzungen zu, aber man redet nicht darüber, man trägt es teils Jahre vor sich her, bis sich wahre Geisterschlösser aufgebaut haben, die dann mit einem Knall an die Oberfläche schießen, zur allseitigen Verwunderung der scheinbar ahnungslosen Beteiligten.
• Noch gefährlicher sind Interventionen von außen, Rechts wird alles noch Mögliche unternehmen, um Unfrieden, Streit und Zank zu stiften.

Vorgänge dieser Art können Jahre andauern, jede Organisation lähmen und schließlich zu Fall bringen.

In den hier geplanten Organisationen, sie entstehen und wachsen in einem feindlichen Umfeld, werden bei Konflikten die Bearbeitung und Entscheidungen nach außen verlegt, nach Links Hintergrund. Begründungen:

• Links Hintergrund beobachtet sorgfältig das Geschehen und den Konfliktablauf, Neutralität und Wahrung der Sachziele sind dabei zu unterstellen.
• Maßgeblich sind nicht unbedingt die Ursachen von Konflikten, sondern die Abstellung, damit die sachlichen Ziele und Aktivitäten nicht Schaden erleiden.
• Es geht um die Verkürzung der Konfliktzeiten, es kann nicht angehen, dass eine Leitungskraft Jahre damit verschwenden muss, sich im Kreis der Geführten gegen Leute durchzusetzen, denen ein Vorgesetzter nicht ins Konzept passt.
• Es geht um Leitungskräfte, die in irgendeiner Form Sachprobleme und Feudalismus verwechseln und die ausschließlich ihre eigenen Vorteile und Interessen verfolgen oder die zu Misshandlungen ihrer Schützlinge neigen, in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit nicht eben selten.
• Es geht um die ganz gefährlichen Krieger, die verdeckte Ziele verfolgen und vorsätzlich Streit und Chaos ins Leben rufen, um ihre Absichten zu verwirklichen.
• Die Rechten setzen bei Leitung und Geführten auf eine „natürliche“ Auslese, den Löwen und Tigern abgeschaut. Der Stärkste soll sich durchsetzen und das Ganze vor Publikum, wie weiland im Circus Maximus in Rom. Hat der scheinbar Stärkste dann das Gemetzel überstanden, sind Jahre vergangen, die Sachziele sind liegen geblieben oder in den Hintergrund getreten und der Überlebende denkt nur noch an sich selbst und wie er sich künftig auf Kosten seiner Mitarbeiter absichern kann.

Von Versöhnungen zur Beendigung solcher Konflikte ist wenig zu halten. Hat man sich erstmal in den Haaren, ist der Ablauf kaum umkehrbar, das einzig Verlässliche am irgendwie ausgehandelten Burgfrieden ist seine Brüchigkeit bei der nächstbesten Gelegenheit.
Es geht dann um Trennungen der Streitparteien oder um Auflösung von zerstrittenen Organisationseinheiten, die unproduktiv geworden sind.

Die Quintessenz: Links Hintergrund entscheidet, ob und wie schwelende Konflikte so gelöst werden, dass die Verfolgung der Sachziele keinen Schaden nimmt.

• Wer ohne eigenes Verschulden an seiner Sacharbeit gehindert wird, wer eine jahrelange Auseinandersetzung außerhalb der Sachsphäre auf sich zukommen sieht, wer misshandelt oder zurückgesetzt wird, der soll den Konflikt an Links Hintergrund abgeben.
• Ebenso bei Sachproblemen, wo beide Seiten mit guten Argumenten ihr Anliegen vortragen und wo die Gefahr besteht, dass es zu einer langfristigen Pattsituation kommt. Hier leitet sich die Berechtigung zur Entscheidung durch Links Hintergrund vom hohen Informationsstand ab. Links Hintergrund wird auch nicht immer treffen, aber falsche Entscheidungen kann man meist umlenken, bei fehlenden Entscheidungen geht das nicht.
Nicht jede Reiberei muss an Links Hintergrund abgegeben werden, aber die ständige Beobachtung ermöglicht eine Einschätzung der Konfliktlage.

Bei den Führungsleuten bietet das den Vorteil, dass sachorientierte Mitglieder auch dann mit Leitung betraut werden können, wenn ihnen robuste Durchsetzungsfähigkeit fehlt oder sie daran kein Interesse haben. Die Lautstarken, die Robusten und die Gewissenlosen sind die scheinbar Erfolgreichen in den Hierarchien der rechten Organisationen, ob sie auch immer die Fähigen sind, mag bezweifelt werden.

Es gibt weitere Möglichkeiten:
• Führungskräften sollen Mitarbeiter nicht aufgezwungen werden und sie sollen die Möglichkeit und das Recht haben, sich von Mitarbeitern auch wieder zu trennen.
• Mitarbeiter sollen sich unkompliziert von Vorgesetzten trennen können, kaputte Verhältnisse richten mehr Schaden an als vorübergehend verlustreiche Trennungen.
• Später kann an ein internes Gerichtswesen gedacht werden, wo nach Feierabend mit geringen Formalitäten solche Konflikte nach Verhandlung und Behandlung aufgelöst werden. Vieles klärt sich, wenn Gespräche und Diskussionen herbeigeführt werden, wenn eingeschaltete Dritte Wünsche und Kritik der Streitparteien aufnehmen und dabei nach sachlichen Gesichtspunkten vorgehen.
• Führungsleute erhalten wichtige Rückmeldungen, wenn ihnen oder internen Gerichtsinstanzen in geheimen Abstimmungen Zustimmung oder Ablehnung signalisiert wird.

5.6.2.2 Bildung und Einhaltung der Befehlsketten

Auch ein neuralgischer Punkt in Organisationen ohne Entlohnungsmodelle. In den von Rechts geprägten Gesellschaften herrscht leider die Auffassung, dass Dinge nichts wert sind, die nichts kosten oder die kein Geld bringen. Unentgeltliche oder ehrenamtliche Tätigkeiten werden fast immer sowohl vom Leistungsgeber als auch vom Leistungsempfänger als eher minderwertig betrachtet.

Die geplanten Organisationen WST, UST und PAR müssen in einer feindlichen Umwelt bestehen, Links und Rechts haben sich gegenseitig den Krieg erklärt. Das erfordert Kommandostrukturen, die nach militärischen Prinzipien ausgerichtet sind.

• Die vorherrschende Meinung besagt, dass man mit Diskussionszirkeln keine Kämpfe führen kann, erforderlich sind eindeutige Entscheidungen und die Umsetzung in klare Anweisungen.
Die Formulierung verständlicher und eindeutiger Anweisungen wird für Mitglieder der Leitungsebenen Gegenstand von Ausbildung und Training, niemand kann sich das aus den Fingern saugen.
• Anweisungen sind stets mit Einbindungen verbunden, Entscheidungen und Anweisungen können gut dadurch abgesichert werden, dass Betroffene vorher gefragt und in Kenntnis gesetzt werden. Entscheidungsträger aller Art handeln daher weise, wenn sie vor Entscheidungen die Betroffenen und die Wissensträger durch Beratungen einbinden und verpflichten.
• Weiters müssen die Befehlsketten eingehalten werden, Links Hintergrund wird sicher stellen, dass sinnvolle und vernünftige Anweisungen auch zur Ausführung kommen.
• Es sind Routinen vorzusehen für den Fall der Verweigerung von Anweisungen. Offene Befehlsverweigerung ist eine Karte, die Rechts gerne ausspielen wird, nimmt man einem Vorgesetzten ohne dessen Verschulden die Durchsetzungsfähigkeit, so geht er in seiner Position unter.
• Das Motto: Es kann vorher alles besprochen werden, jeder kann seine abweichende Meinung äußern und auch schriftlich festhalten lassen, ist aber eine Entscheidung getroffen, so ist sie umzusetzen und auszuführen.

Die Einbindung in die Kommandogewalt dieser Organisationen ist aber unsicher, Leute ohne Bezahlung neigen zum Widerstand bei Befehlsannahme und Ausführung. Typisch zu beobachten ist das bei Treffen der rechten Zellen, offensichtlich nur im Jahresrhythmus. Schnell auszumachen sind diese Gruppen immer an der gezeigten Interesselosigkeit und an der sichtlichen Teilnahmslosigkeit der Zellenmitglieder.
Mit der Begeisterung für einen Freiheitskampf wird man Absolventen nicht motivieren können, sie alle sind nicht ganz freiwillig nach Links gekommen. Es bleibt der Zwang durch Links Hintergrund, aber dann werden die Leute damit argumentieren, dass sie auch bei Rechts hätten bleiben können.

5.6.2.3 Entscheidungsträger oder Gruppenentscheidungen

Ein markiger Leitspruch bei Rechts: „Im Krieg wird nicht diskutiert, sondern geführt.“, anders gesagt, Diskussionszirkel können keinen Krieg führen. Hört sich zunächst bestechend an, es ist aber nur ein scheinbarer Widerspruch und auch nur die halbe Wahrheit.

Zunächst muss überhaupt jemand da sein, der Entscheidungen trifft. Gene Sharp verweist in Fallstudien auf Formen des zivilen Widerstands, häufig spontane Erhebungen, bei denen die Entscheidungsträger überhaupt fehlten, geordnetes und geplantes Vorgehen war damit kaum möglich.

Gruppenentscheidungen sind durchaus sinnvoll auch in Kriegssituationen, es muss nur sicher gestellt werden, dass Entscheidungen immer und rasch getroffen werden können. Es darf nicht zu Pattsituationen (Stimmengleichheit durch Stimmenthaltung oder durch eine gerade Anzahl von Entscheidungsträgern) kommen. Kleine Gruppen, im Gegensatz zu großen Zirkeln, sind durchaus in der Lage, rasche und sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Gruppenentscheidungen neigen immer zu Ausgewogenheit und zur Unterbindung extremer Formen.

Langwierige Entscheidungsprozesse haben durchaus ihre Berechtigung, wenn es seine Zeit braucht, um die dahinter stehenden Macht- oder Sachprobleme auszutarieren. Bei voreiligen Entscheidungen stellt sich die Frage der Haltbarkeit einer Entscheidung.

In WST wird überwiegend die Form der Einzelentscheidung gewählt, auch unter dem Aspekt, dass die rasch wechselnden Situationen im Kampf zwischen Links und Rechts eindeutige und schnelle Entscheidungen verlangen, sonst kommt man gegenüber dem Gegner ins Hintertreffen.

5.6.2.4 Operationen, Planung, Strategie und Taktik

An den Leitungsleuten wird es liegen, die Einheitlichkeit im Vorgehen zu bewahren. Die Rahmenkonzepte, das hier vorliegende Dokument „Unterstützung“ ist eines davon, bilden die Basis für die nachfolgenden Teiloperationen, die dann aus diesem Rahmenkonzept abgeleitet werden.
Bildung der Teiloperationen, Planung, die Versorgung mit Ressourcen, die behutsame Zusammenstellung der Mannschaften, Anstoß, Ausführung und Nachkalkulation der Operationen, all das gehört zum Kerngeschäft. Es obliegt den Leitungen oder entsprechenden Spezialisten, die später für Leitungsfunktionen vorgesehen sind.

Das Operationsgeschäft ist deshalb so wichtig, weil es den Ansatz für Bewegung und Fortschritt im Gesamtvorhaben darstellt. Tatkraft und Produktivität einzelner Gruppen in WST können an Zahl und am Erfolg der durchgeführten Operationen gemessen werden.

5.6.2.5 Förderung von Mitarbeiten

Auch eine Sache, die häufig und gerne übersehen wird bei Rechts. Man unterlässt es einfach, für an und für sich bereitwillige Leute die Voraussetzungen zum Arbeiten zu schaffen.
• Neulinge werden in Arbeiten gedrängt, die sie noch nicht kennen, man erklärte es ihnen vorher auch nicht, danach macht man aber gerne Terror, wenn die gestellte Aufgabe schief geht.
• Nach einer sehr kurzen und oberflächlichen Einarbeitung wird der Neue alleine gelassen, wagt er es dann zu fragen, so reagiert jedermann unwirsch, aber kommt er damit nicht zurande, dann werden alle anderen unfreundlich.
• Bleibt jemand mit seiner Arbeit stecken, macht man Druck, die Ursachen eines Stillstands interessieren dabei schon weniger, auch wenn der Ausführende die Gründe nicht zu vertreten hat.
• Beim Arbeiten passieren Fehler, über die kann man reden oder Vorgesetzte schreiben Abmahnungen. Man geht davon aus, dass ein betroffener nach zwei Abmahnungen, ob zu Recht oder zu Unrecht, sich nicht mehr rühren wird und bedingungslos gehorcht.
Hinter dem Ganzen steckt durchaus Systematik, den Rechten ist auch am Arbeitsplatz blinder Gehorsam weitaus wichtiger als eine ordentliche Leistungserfüllung, für Rechte sind alle Arbeitsplätze zuerst Orte der Zähmung und erst dann Plätze für Leistung.

Im Gesamtvorhaben wird von Führungsleuten einfach erwartet, dass sie Mitarbeitern den Rücken frei halten. Dabei immer voraus gesetzt, dass Mitarbeiter in vernünftiger Art und Weise mitziehen. An die Stelle von Druck und Terror tritt das Aushandeln, ein Arbeiten nach dem Vertragsprinzip, es werden Ergebnisse und Termine vereinbart, im Falle einer Nichterfüllung kann dann immer noch entschieden werden, wie weiter zu verfahren ist.

Einarbeitung und Begleitung der Neuen sind keine hoheitsvoll gewährten Privilegien, sondern ein unverzichtbares Recht der neuen Mitarbeiter.

5.6.2.6 Verseuchungen

Unter Verseuchungen ist all das zu verstehen, was im internen Betrieb in den geplanten Teilorganisationen auftreten kann und was zu Verschleppung oder zu Stillstand führen mag.

Verseuchungen bilden die Einfallstore für die Rechten. Es wird an den Leitungskräften liegen, ständig nach diesen Ungewittern Ausschau zu halten und sie nach Links Hintergrund zu melden. Es wird auch vom Verhältnis zu den Mitarbeitern abhängen, ob diese bereit sind, über beobachtete Verseuchungen zu informieren. Besondere Aufmerksamkeit ist der Frage zu widmen, ob Störungen dieser Art von außen in die Organisation getragen werden und wenn es zutrifft, wer da alles beteiligt ist.

Hier nochmals einige Punkte aufgeführt.

• Gewalt, Streit und Drohungen
• Zerstrittenheit und Zänkereien
• Diskriminierung von Mitarbeitern oder von Leitungspersonen
• Rückzug von Mitgliedern nach innen, die Organisation verliert ihn
• Mangelhafte Organisationsstrukturen
• Maulwürfe und Querschläger von Rechts.

5.6.2.7 Unterwanderung von Rechts

Verseuchungen müssen nicht unbedingt von außen in die Organisation getragen werden. Bei Unterwanderung aber geht es um ein geplantes und zielgerichtetes Eindringen von Rechten in die Organisation.

Es wird Rechts gelingen, in die geplanten Organisationen bei Links einzudringen, anfangs häufiger, später wird der Effekt abnehmen. Unterwanderung ist ein Lebenselixier bei Rechts. Im Schlepptau der Unterwanderung wird Rechts dann versuchen, Einfluss und Pression aufzubauen, alles aus dem Hinterhalt und alles im Verborgenen. Die Auflösung von Unterwanderung und Pression ist Sache von Links Hintergrund, aber das Erkennen und Wissen um solche Vorgänge ist für die Leitungsleute wichtig. Sonst kommt es in ihren Bereichen zu scheinbar unerklärlichen Vorgängen, es mag dann schwierig werden, Aufgaben und Realitäten ein Einklang zu bringen.

5.6.2.8 Disziplin

Es geht um Vermittlung von Disziplin gegen die ständigen Störungen, Provokationen und Verletzungsspiele von rechter Seite, also gegen alle Formen rechter Angriffe.
Von niemandem wird verlangt, dass er alles schweigend hinnimmt, die Grenze ist aber dort erreicht, wenn sich ein Betroffener durch Wut und Hass zu unüberlegtem und ständigem Widerstand hinreißen lässt und somit zum Spielball der grauen Angreifer wird, die nun bestimmen, wann ein Spiel aufgelegt wird und wann nicht.

Die Angriffe müssen nicht unbedingt mit der Zugehörigkeit zur Organisation zusammen hängen. Man kann auch vom Standpunkt ausgehen, dass Angriffe nur den Betroffenen etwas angehen, die Vorgesetzten aber nicht.
Dem Begriff „Disziplin“ liegt hier aber eine erweiterte Form zugrunde. Es geht darum, den Mitarbeitern Hilfestellung und Gesprächsmöglichkeiten zu bieten, wenn sie den Angriffen der Rechten ausgesetzt sind. Es soll hier ein Vorteil bei Links zur Geltung kommen, denn die Rechten unterliegen in solchen Fällen dem absoluten Schweigegebot.

„Disziplin“ bedeutet hier somit, wie mit den Angriffen der Rechten umgegangen wird und dass auch hier die Führungsleute eine gewisse Rückendeckung geben.

5.6.2.9 Angst und Furcht

Mögliche Hilfestellungen sind bereits unter „Motivation“ angesprochen worden. Der weitaus schwierigste Part ist aber das Erkennen, niemand zeigt gerne seine Angst.
Frauen werden sich, vor allem untereinander, leichter tun, solche Dinge zur Sprache zu bringen. Die Crux liegt bei den Männern, viele werden von Rechts den Mythos von Heldentum und schweigendem Leiden mitbringen, was ihnen auch in eigener Sache den Mund verschließt.

Irgendwie sollten es die Leitungsleute schaffen, ihren Mitarbeitern beizubringen, dass Angst, Furcht und innere Verletzungen zum Alltag dieses Krieges gehören und dass es im übertragenen Sinn Pflaster und Verbandmaterial dafür gibt, so man denn davon erfährt.

5.6.2.10 Innere Verletzungen

Der Umgang mit eigenen inneren Verletzungen ist eine Sache der Gewöhnung, problematisch dabei sind mehrere Dinge:
• Erste Verletzungen können mit traumatischen Effekten verbunden sein, eine von Rechts bei einem Herabsetzungsangriff erzeugte Mischung aus Scham, Wut und Erniedrigung kann lange nachhallen. Darüber muss man Mitarbeiter in Kenntnis setzen, spätestens nach einem ersten, verheerenden Angriff.
• Auch über die lang dauernde Wirkung muss mit den Verwundeten gesprochen werden. Ein rasches Heilmittel scheint zu sein, wenn man einen Verwundeten die Geschichte seiner Verletzungen erzählen lässt und man dabei auch für mehrfache Wiederholungen Zeit und Geduld aufbringt.
• Verletzungen sind immer mit Rachegefühlen verbunden, die Vergeltung aber ist eine Angelegenheit von Links Hintergrund. Leitungsleute müssen darauf achten, dass ihre Mitarbeiter nach Verletzungen nicht in einem Strudel von Vergeltung und erneuten Angriffen versinken, genau dorthin will man sie von rechter Seite bringen.
• Die Leitungen müssen ihre Leute darauf hinweisen, dass Links Hintergrund anstehende Vergeltungen fast immer verdeckt durchführt. Beobachtet ein Verletzter seine Vergeltung durch Hintergrund, so kann das die Wut der Grauen erst richtig aufstacheln. Man darf aber verdeckte Vergeltung nicht mit Untätigkeit verwechseln. Vergeltung findet immer statt, vielleicht später, aber dann umso heftiger.

5.6.2.11 Medien und Öffentlichkeit

Die Leitungsleute sind die Propagandaexperten für ihre eigene Sache. Öffentlichkeit und Zugänglichkeit der Organisationen bei Links sind gewünscht, auch hier eine Abgrenzung gegenüber Heimlichkeit und Verstecken bei Rechts. Es geht um zwei Punkte:
• Der Öffentlichkeit Rede und Antwort stehen, wenn Fragen und Probleme auftauchen.
• Erfolge, Gründe für Niederlagen und Schwierigkeiten nach außen tragen, das Publikum soll ein Gefühl dafür bekommen, dass es als künftiger Auftraggeber gesehen wird.

Auch hier steht das Vorgehen im Gegensatz zu rechten Gepflogenheiten. Nichts über interne Schwierigkeiten einer rechtsgerichteten Organisation darf nach außen dringen, es ist die Aufgabe der Pressestellen, dem Publikum ständig ein heiles Weltbild zu vermitteln, Wahrheiten werden durch Wunsch- und Traumbilder ersetzt. Bei Rechts werden Organisationen dem Publikum gegenüber ähnlich wie Zirkusvorstellungen präsentiert.

Die Teilorganisationen bei Links werden aber Gegenstand des öffentlichen Interesses sein. Zwar wird niemand gezwungen, jedes Unbill nach außen zu tragen, jedoch ist zu vermeiden, dass alle Realitäten durch Imagebildung ersetzt werden.

5.6.2.12 Dokumentation

Dahinter stehen mehrere Forderungen:
• Einhaltung der Dokumentation, der darin festgeschriebenen Verfahren und Spielregeln. Im Streitfall bilden die Dokumentation, Handbücher und festgelegte Verfahren eine Richtschnur.
• Fortschreibung der Dokumentation und Einstellung in das Internet. Nur so können Erfahrungen, neue Umstände, Zwischenfälle und vorhandenes Wissen rasch und allseitig verbreitet werden.





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